digital ambient * Business Kreativität * kreatives Handeln

Update Purpose Statement

"Die imaginäre Zukunft muss besser sein als die Erinnerung an die Vergangenheit. Irgendwie müssen wir wieder lernen, zu träumen, um die Kraft zu haben, die Dinge zum Besseren zu wenden."
Olafur Eliasson, Visionär und Ausnahmekünstler im Juli 2020


1967, im Jahr meiner Geburt, äußerte Joseph Beuys den viel zitierten Satz: „Jeder Mensch ist ein Künstler". Damit meinte er, jeder Mensch könne durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen. Beuys Theorie der „Sozialen Plastik“ besagt, dass jeder die Möglichkeit hat, plastizierend (schöpferisch gestaltend) auf die Gesellschaft einzuwirken.

Produktive Kreativität als Voraussetzung für kreatives Handeln erfordert demgemäß, dass eine kreative Idee nicht nur innovativ gedacht, sondern auch umsetzbar und für die Gesellschaft nützlich sein muss.

Während meines Kunststudium an der GHK Kassel bei Prof. Harry Kramer von 1986-1991 war der Geist von Beuys allgegenwärtig. Kunst nur um der Kunst willen schien und scheint mir sinnentleert, dafür hatte ich durch die documenta 8, in deren Performance-Rahmenprogramm ich mitwirken durfte, zu viele Einblicke in die Welt des schönen Scheins und der Egomanenkämpfe gewonnen.

Ich bin davon überzeugt, dass Menschen zur Entfaltung ihrer produktiven Kreativität unterstützt werden können und sollten. Kreativität ist keine besondere Gabe, die für berufliche Künstler reserviert ist. Durch Kreativität können neue Lösungen für die vielen Probleme dieser Welt gefunden werden, und diese Lösungen sollten durch Co-Creation und Partizipation in die Welt kommen.

Bei Prof. Harry Kramer, gelerntem Friseur, ging es um die politische Aussage von Kunst, und um das Essentielle im Leben und im Tod. Transformative Arbeiten und die Thematik des Holocaust waren in unserem Atelier im Fachbereich Freie Kunst ständig im Raum. Meine Frage damals war und ist noch, wie Rahmenbedingungen geschaffen werden können, die einen vergleichbaren Wahn wie den des dritten Reichs verhindern könnten.

Unsere künstlerische Arbeit im Atelier fand zunächst in weiten Teilen im Kopf statt, bevor wir ein geeignetes Medium suchten, um die mentale Kreativität in eine konkrete Form zu packen. Meine Werkzeuge waren lange Zeit die Experimentelle Fotografie, das Wort und interaktive Eventformate, die Musik und das Publikum mit einbezogen, um einen gemeinsamen imaginären Raum sowie einen "Train of thought" zu erzeugen. Konsequenterweise arbeitete ich parallel zum Studium als Foto- und Textreporterin für Politik, Kunst, Kultur und Gesellschaftsfragen, mit viel Freiraum für eigene Recherchen und Interviews. Ich wollte wissen, was Menschen zu Handlungen bewegt.

In Folge all dieser Erfahrungen habe ich mich nach meinem Studium in den letzten 30 Jahren mit der innovativen Forschung, der IT, der Thematik der künstlichen Intelligenz, Nachhaltigkeitsfragen, neue Formen der interaktiven Bildung, drei eigenen Kindern und interdisziplinärer Geschichtsforschung zu der Frage: "Wie kam das Neue in die Welt?" beschäftigt. Ein buntes Potpourri mit einem roten Faden: Wie kann durch produktive Kreativität eine lebenswerte Zukunft geschaffen werden?

All das fließt in meine kreative Arbeit und meine Workshopangebote ein. Um für Menschen den bestmöglichen Nutzen kreieren zu können, habe ich über 30 weitere Jahre kontinuierlich und mit viel Freude zahlreiche Aus- und Weiterbildungen absolviert. Im Grunde meines Wesen bin ich ein Lernjunkie aus intrinsischer Neugier, am liebsten mit selbstgestaltetem Lehrplan. Meine Erkenntnisse gebe ich gern weiter, darum bin ich mittlerweile auch Autorin, Coach für Zukunftsstrategien und Start-UP Consultant, Trainerin und Prozessberaterin, Dozentin und Facilitator.

Die Kunst ist darüber etwas ins Hintertreffen geraten, das kreative Handeln nicht.

Anna Hoffmann, Januar 2021